Archive für Juli 2009

knockin’ on heaven’ s door

guter film, genialer song und ein guter titel für (m)einen letzten eintrag …

jetzt ist es wohl soweit: rien ne va plus, nichts geht mehr. mein körper hat (mir) nichts mehr zu bieten, er läuft nur noch auf reserve. hatte ich bisher immer noch die möglichkeit, bei verzweiflungs- oder wutanfällen oder in notfällen noch „eine schippe draufzulegen“, so ist jetzt feierabend.ich brauche alle mir verbliebene kraft dazu, nicht permanent den eindruck eines tattrigen, sabbernden und mit offen stehendem mund dasitzenden als-kranken zu machen (der ich bin) , der anblick kotzt mich mittlerweile genauso an wie das trinken aus einem strohhalm oder die haare unter meinen armen!

was mich auch verzweifeln lässt und mir den angstschweiß aus den poren treibt, ist die tatsache, dass die momente, in denen mein körper mich völlig ignoriert und doof dastehen (respektive -sitzen) lässt, immer zahlreicher werden. da hilft dann nur absolut ruhig bleiben, vollste konzentration und im schlimmsten fall: abwarten, bis wieder irgendwas geht oder warten, bis jemand auf meine lage aufmerksam wird und mich erlöst. dabei lernt man sehr gut, in stressigen situationen die ruhe zu bewahren und tief und ruhig zu atmen; ist so eine art ungewollter yoga oder zwangsmeditation…

ich befürchte deswegen, dass es das jetzt endgültig war mit dem schreiben und den anderen bewegungen meines körpers. um meinen körper mal wieder richtig durchs leben zu steuern ( und sei es nur für einen tag) , würde ich dem teufel (gott hat seine option nicht wahrgenommen; betriebsferien, geschäftsaufgabe oder wirtschaftskrise…?) meine seele verkaufen.

wer wie ich seine zukunftsplanung auf einem kalenderblatt erledigen kann und dessen einzige (berufliche) perspektive das ersetzen von kanarienvögeln im untertage-bergbau ist, der darf eben nicht mehr sonderlich wählerisch sein. momentan würde ich so ziemlich jede möglichkeit wahrnehmen, um meine lage zu verbessern, angefangen beim einsetzen eines goa uld symbionten über den transfer meines geistes an einen neuen ort bis hin zum freiwilligen einsetzen von borg-implantaten .

ja, und spätestens jetzt wird allen klar: tono hat eine „überdosis“ science fiction inhaliert. ich habe märchen und sagen schon immer geliebt und alles verschlungen, dessen ich habhaft werden konnte. begonnen hat alles mit einer wunderschön gebundenen ausgabe von “grimms märchen” – einem vorschulgeschenk meiner tante doris, die anfang dieser woche in heilbronn ihren kampf gegen den krebs verlor. ich wünsche ihr von hier aus eine angenehme reise (sie besaß schon immer – im gegensatz zu mir – ein ausgeprägtes faible fürs wandern). von frühester jugend an hat mich neben den klassikern wie z.b. „tom sawyer“, „robinson crusoe“ und „der graf von monte christo“ auch jede gut gemachte sci-fi fasziniert; vor allem die werke stanislaw lems, jules vernes oder modernerer autoren wie harlan ellison („ein junge und sein hund“, der schwarze humor ist köstlich…) führten mich auf den weg zur fantastischen literatur. mittlerweile habe ich, nachdem ich tonnen von bedrucktem papier gesichtet habe, den wechsel hin zu elektronischen medien vollzogen.

gute güte, vorher hätte ich nie geglaubt, dass sooooo viele schlechte filme gedreht worden sind, aber es ist so – und ich habe sie alle gesehen …;-)

wie auch immer, keiner kann sagen, wohin die reise nach einem dahinscheiden eines menschen auf der erde geht – geschweige denn, ob überhaupt eine stattfindet. eines kann ich aber jetzt schon jetzt sagen: es muss eine unvorstellbar lange und / oder außergewöhnlich schwierige reise sein, denn mir liegt noch kein reisebericht vor. außerdem kann das reiseziel nur - vorsichtig formuliert – etwas „anders“ sein. ein ort ohne funktionierendes äquivalent eines telefonnetzes oder nternet?! höchst unwahrscheinlich (vielleicht eine totalitäre organisationsstruktur mit diktatur und zensur statt freiem, unorganisiertem paradies? würde zumindest die jahrtausendlange nachrichtensperre erklären…), muss was anderes sein.

ich werde jedenfalls alles daran setzen, den ersten reisebericht zu verfassen – immer mal voraus gesetzt, es findet überhaupt etwas statt, das ähnlichkeit mit einer reise hat. falls aber nicht, wenn es einfach so ist, als ob man bei einer lampe den schalter umlegt und sie erlischt – dann ist es eben so, eine ungeheure vergeudung von wissen, energie und potenzial. grenzenlos dumm zwar, aber zu 100% effektiv.

weil ich aber immer schon optimist war und bin, stelle ich diese möglichkeit ganz hinten an und spekuliere lieber über art, dauer und ziel der reise (bei der gelegenheit: wenn jemand aus der „himmel und hölle fraktion“ für mich beten will: bitte, gerne. schadet bestimmt nicht…). bin auf jeden fall sehr neugierig und freudig gespannt.

nicht falsch verstehen: ich bin nicht lebensmüde, sondern eher lebenshungrig. da kommt mir dieser hardcore-mix aus lastminute und roulette-reise sehr entgegen. wie sagte doch „v“, der eloquente umstürzler in dem film „v wie vendetta“ so treffend zu natalie portman: „gewissheit gibt es keine, gelegenheiten viele“. in dem sinn also: (die reise) buchen und ab dafür … !

ich höre jetzt vorerst mal auf zu schreiben, wer mich sucht – ich bin auf dem sonnendeck ;-)

möge die macht mit euch sein, live long and prosper, alles gute,
tono (formerly known as “yoda”)

für felice, gerrit und alle, die (m)ich liebe(n),
tono.ich_ani_100×120.gif

ps: liebe ist… irrational.

pps: ich habe noch eine recht volle „todo-liste“ und eine menge träume - und falls die anhänger der “wiedergeburtsthese” recht haben sollten, werdet ihr es merken , wenn ich sie realisiere. wenn nicht, müsst ihr eben auf meinen reisebericht warten …

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